Dorothee Raiser
„[...] hoch über Pfronten thronend ein Berg, der eine steile Nordseite aufweist und eine überaus lohnende Aussicht gewährt.“
– so stand es zumindest in der Einladung,
wenn auch unsere ersten Eindrücke nichts davon ahnen lassen.
Grau und Nebel,
eher Nieselregen begleiten uns beim Aufstieg,
trotzdem haben wir die Schneeschuhe hoffnungsfroh auf die Rucksäcke geschnallt,
trotzdem wird, ganz Kletter-AG, an jedem Felsen Halt gemacht,
werden Griffe in Augenschein genommen, Züge ausprobiert.
„Man merkt schon, dass wir in der Kletter-AG sind.“
Ziel und Übernachtungsmöglichkeit ist die Ostlerhütte,
eine Alpenvereinshütte, sehr ausgesetzt am Gipfel des Breitenbergs gelegen;
wir werden sie für uns allein haben...
900 Höhenmeter sind zu bewältigen,
eine Herausforderung, ganz besonders im schweren, nassen Schnee,
die manch persönliche Grenze erweitert,
doch Schritt für Schritt von allen gut gemeistert wird.
Irgendwann taucht sie im Nebel auf, die Ostlerhütte,
somit ist der Gipfel erreicht, für manchen eine ganz neue Erfahrung.
„Ich hab nie 'n Berg in den Alpen so richtig bestiegen.“
„Von Weitem denkt man, das ist nicht so schwer, aber dann von Nahem...“
...und gar mit Schneeschuhen!
Doch oben angekommen ist der anstrengende Aufstieg sofort vergessen,
das gemeinsame Matratzenlager wird bezogen,
Essen gibt es leider erst später.
Doch vertreiben wir uns die Zeit mit senden und suchen,
Lawinenrettung der technischen Art,
in die uns der erfahrene Bergführer-Lehrer Herr Fett einweist.
Am nächsten Morgen dann,
unglaublich,
der Nebel lichtet sich,
leuchten blauer Himmel und Sonne,
glitzern unzählige Bergspitzen...
„Meine Mutter hat gesagt ich soll die Aussicht genießen. Das sieht man nicht immer.“ (Wie wahr!)
… und der Abstieg wird zum Genuss,
den man gerne richtig auskosten möchte.
Von „Ich hab mal Lust, immer weiter zu wandern.“
bis „Von mir aus könnten wir noch länger wandern. Wenn wir das wieder machen, geh ich auf jeden Fall mit.“ reicht das Stimmungsbild.
Einig sind sich alle in einem:
„Wenn man den ganzen Tag wandert fühlt es sich gut an, viel besser als wenn man so viel in der Schule sitzt.“